Drei Standorte rücken zusammen - HZ 25.11.09
Von Yvonne Tscherwitschke - Hohenloher Zeitung
Die Zeit läuft.
Bis 15. Dezember müssen die Anträge auf Werkrealschul-Standorte in Stuttgart vorliegen. Bis 1. Dezember sollen sie zur Prüfung beim Staatlichen Schulamt sein. Nach Bretzfeld hat nun auch der Neuensteiner Gemeinderat einem solchen Antrag zugestimmt.

Während das Bildungszentrum Bretzfeld seither "nur" Hautpschule und Realschule anbot, hat Neuenstein schon seit 14 Jahren einen Werkrealschulzug. Damit ist für die eigentlich einzügige Hauptschule die Voraussetzung gegeben, den Antrag stellen zu können. Mit dem Risiko, dass die Genehmigung widerrufen wird, falls die Schülerzahlen in Zukunft unter die erforderlichen 15 sinken. Derzeit besuchen 24 Schüler die zehnte Klasse in Neuenstein.

Verbunden mit dem Antrag auf Werkrealschule bekundete der Neuensteiner Rat seinen Willen zur Kooperation mit Waldenburg und Kupferzell. Neuensteins Schulleiter Matthias Wagner-Uhl stellt aber klar, dass man keine Klassenstufen von Waldenburg oder Kupferzell abziehen wolle. Es gehe darum, alle drei Schulen eigenständig zu erhalten. Doch die Lehrpläne sollten vor allem in den Hauptfächern noch enger aufeinander abgestimmt werden. Klasse zehn können dann die Waldenburger und Kupferzeller Schüler in Neuenstein absolvieren.

Alle drei Schulen wollen gemeinsame Fortbildungen besuchen, um das Profil weiter zu stärken. Der Fokus wird auf dem individuellen Lernerfolg des Einzelnen liegen. Vorbilder dafür haben alle drei Schulen in der Schweiz kennen gelernt. "Wir wollen eine Kooperation auf Augenhöhe", betonten Neuensteins Bürgemeisterin Sabine Eckert-Viereckel sowie Wagner-Uhl. Keinesfalls wolle man die anderen Standorte gefährden. Man werde in Zukunft gemeinsam auftreten und das bei Info-Veranstaltungen zur weiterführenden Schule demonstrieren.

Abwerben
"In anderen Kommunen im Land hat das Hauen und Stechen um die Standorte und das Abwerben der Schüler bereits begonnen", verwies Wagner-Uhl auf entsprechende Beiträge im Internet. "Es gibt Kommunen, da können sich die Menschen nicht mehr in die Augen sehen." Der Haller SPD-Landtagsabgeordnete Nik Sakellariou kritisiert das "Chaos" bei der Werkrealschule: "Da die Kommunen ihre Hauptschulstandorte unbedingt erhalten wollen, entscheiden sich jetzt viele nur unter Druck für die neue Werkrealschule. Die Landesregierung macht hier Politik mit der Brechstange." Auch der Hohenloher CDU-Abgeordnete Jochen K. Kübler hatte jüngst versprochen, die Kritik der Basis in Stuttgart zu äußern. Kommentar "Gespräch suchen"

Anträge stellen
Die Gemeinden und Städte mit Hauptschulstandorten müssen bis 15. Dezember die Anträge stellen, wenn sie im kommenden Schuljahr einen Werkrealschulstandort haben möchten. Die Anträge prüft das Staatliche Schulamt. Genehmigt werden die Anträge vom Regierungspräsidium, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.
Eine enge Verzahnung mit der Berufsschule bereits in Klasse zehn ist Teil des neuen Werkrealschulkonzepts. Diesen Brückenschlag bewerten die meisten Schulleiter positiv.

Hohenloher Zeitung, 25.11.09 von Yvonne Tscherwitschke
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