Experimente im Dino-Raum - HZ 29.6.06
Technik hautnah: 96 Drittklässler der angehenden Neuensteiner Club of Rome-Schule waren einen Tag an der Künzelsauer Reinhold-Würth-Hochschule (RWH). Sie nahmen als erste Klasse bei „Kinder experimentieren“ teil.
Experimente RWHGezielt setzt der kleine Kevin den Lötkolben an und befestigt sorgfältig die Drähte an der quadratischen Platte. „Das sind die Beine von meinem Käfer“, sagt der neunjährige Kleinhirschbacher stolz. Er sitzt an einem Arbeitstisch in dem Zimmer Dino.

Dino, Frosch, Käfer, Löwe und Pferd - das sind die Namen der Räume an der RWH, in denen die Kinder experimentieren. An den Türen hängen jeweils Bilder der Tiere, damit die Kleinen wissen, wo es langgeht. „Heute wollen wir den Kindern technische Vorgänge näher bringen“, erklärt Thomas Krause, Professor für Elektrotechnik an der RWH. „Wir wollen frühzeitig für elektrotechnische Studiengänge werben. In diesen Fächern gibt es einen Bedarf an Studenten.“

Künftig allerdings wäre Studentenmangel ein Fremdwort, wenn sich alle so für technische Vorgänge begeistern könnten wie Johannes Hauenschild. „Er bastelt auch zuhause immer“, sagt Gunni Mohl, die Mutter des 9-Jährigen, und schaut gespannt, ob er die vier Drähte durch die kleinen Löcher in der Platte bekommt. Sind die Beine angelötet, klebt er ein quadratisches Teil an den „Körper des Käfers“. „Das ist ein Vibrationsmotor aus einem Handy. Diese werden eingebaut, damit der Käfer hüpfen kann“, sagt Erich Kamleiter, Laborleiter im Bereich Bauelemente und Digitaltechnik. Der 49-Jährige ließ sich die kleinen Motoren für das Schülerexperiment extra per Versand schicken.

Nachdem sie an die Batterien angeschlossen sind, hüpfen etliche Käfer durch den Technikraum. „Es macht Spaß, mit den Kindern zu arbeiten“, sagt Marcel Jung. Der Zweitsemester im BWL-Studiengang Kultur- und Freizeitmanagement beaufsichtigt die Schüler mit einigen Kommilitonen.

Damit die Drittklässler aus Neuenstein nicht nur Praxisluft schnuppern, sondern auch sehen, wie theoretischer Unterricht an einer Hochschule aussieht, hält Thomas Krause noch eine dreiviertel-stündige Vorlesung. Das Thema: Kommunikation. „Sogar bei Tieren wird unterschiedlich kommuniziert. So wackelt der Hund vor Freude mit dem Schwanz. Eine Katze stellt ihren Schwanz, wenn sie auf der Lauer ist“, erklärt der Professor im vollen Audimax.

Er zeigt den Schülern, wie schon früher mit Bildschriften kommuniziert wurde. Als er schließlich mit Piepstönen aus dem Laptop Buchstaben mit dem Morsecode darstellt, sind die Kinder begeistert. Jetzt dürfen sie Worte erraten, die Krause vorne codiert. „Rosse“ schreibt Fabian Thalacker aus Neuenstein auf. Nachdem er bemerkt, dass er ein „s“ zuviel geschrieben hat, muss er selbst lachen. „Das heißt natürlich Rose.“


Von Michael Schwarz/ Hohenloher Zeitung 29.6.06



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