Bunte Wolle, weiche Steine - HZ 1.4.2010

Mucksmäuschenstill ist es
Künstlerwerkstattim Klassenzimmer der 1b. Hier sitzen sieben kleine Mädels rund um Alma Kerner und bemalen hochkonzentriert ausgeblasene Ostereier. Es ist Künstlertag in der Neuensteiner Grundschule. Und zusammen mit den Lehrkräften bieten Eltern und lokale Künstler Workshops zu den unterschiedlichsten Themen an. 45 Erwachsene malen, sägen, tanzen, filzen und basteln mit den Grundschülern.

Bunte Eier
Nach Weihnachten beginnt Alma Kerner mit dem Eier ausblasen. Jahr für Jahr bemalt sie selbst unzählige Eier mit bunten Ostersymbolen. Mal ist ein Ei in 15 Minuten fertig, mal braucht sie für ein Motiv auch über eine Stunde. "Je nachdem, wie aufwändig es ist." Für die fleißigen Grundschüler hat sie ausgeblasene Eier mitgebracht und viele Anregungen, wie die Schmuckstücke aussehen können. Glücksbringer malt Sarah-Marie Egner (6) ganz vorsichtig auf die zerbrechliche Schale. Ein ganz kompliziertes Muster mit vielen Rauten und schwarzen Linien hat sich Jennifer Lux (7) ausgesucht. "Aber das gefällt mir", sagt die Grundschülerin. "Außerdem gibt es auch da einen Trick, wie es einfacher geht", schmunzelt Alma Kerner. Und weil es mit dem richtigen Trick schneller geht, hat Antonia Fies schon fünf Eier fertig bemalt.

Eine bunte Girlande für das Fenster hat Carola Weiner (6) im Zimmer nebenan fertig gemacht. Mit Hilfe der vielen Naturmaterialien, die Gabriele und Nadine Schmelzle mit in die Schule brachten, war das gar nicht so schwierig. Orange bemalte Eier, Schmetterlinge und Blätter baumeln von der bunten Schnur, gerahmt von zarten Blümchen und kleinen Weidenkugeln. "Das ist hübsch", freut sich Carola an ihrem fertigen Werk. Derweil sucht Julia noch die passenden Zutaten aus.

Mit richtig viel Wasser malt Moritz Joschko (6) unter Anleitung von Volker Thron die Bremer Stadtmusikanten. Aber weil er Hahn, Hund, Katze und Esel schon verewigt hat, kommt nun noch eine Schnecke an die Reihe. "Die ist dreckig, weil sie auf dem Boden kriecht", erklärt Moritz die braunen Flecken auf der beigen Schnecke vor tiefblauem Hintergrund. Weil alle seine Tiere von viel blau umgeben sind, ist das entsprechende Töpfchen in seinem Wasserfarbenkasten fast leer. Gleichmäßig abgenutzt wird dagegen der Malkasten von Hanna Waldmann. Sie malt viele bunte Punkte auf ihre weißes Papier.

Filzhasen
Kleine Filzhasen machen Beate Giebler und Barbara Küstner mit ihren Kindern. Luca Trefz (7) hat ziemlich feste Wolle erwischt und braucht nun Hilfe, um die Augen mit der Nadel zu filzen. Am Tisch nebenan sitzen die Mädels, die mit Wasser und Seife filzen.

Während die Filzer leise und konzentriert bei der Sache sind, kommen aus dem Klassenzimmer zwei Türen weiter merkwürdige Töne. Hier bastelt Margit Wedig mit ihrer Gruppe bunt beklebte Regenrohre, die mit Mais und Kirschkernen befüllt werden. "Das ist toll", freut sich Sandro Erig.

Während es bei den Regenrohr-Bastlern klebrig zugeht, staubt es bei den Speckstein-Leuten. Hingebungsvoll feilen die beiden Erstklässlerinnen Sophie Scheuermann und Christine Schnell an ihrem Stein, der zu einem Tropfenanhänger werden soll. Und alle sind sich einig: "Hoffentlich ist bald Mittwoch, damit wir unsere Kunstwerke mit nach Hause nehmen dürfen." "Es ist toll, was hier immer entsteht", staunt Lehrerin Gerlinde Mezger bei ihrem Rundgang.

Von Yvonne Tscherwitschke, Hohenloher Zeitung 1.4.2010
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