Wirtschaft kommt in die Schule - HZ 15.5.07
"Mit zwei linken Händen kann man keinen Handwerksberuf lernen.“
BerufstreffpunkteDas ist eine Erkenntnis, die Fensterbauer Gregor Dick den Neuensteiner Hauptschülern in seinem Vortrag mit auf den Weg gibt.

Die drei Jungs, die anschließend mit dem scharfen Messer unter seiner Anleitung eine Glasscheiben zerschneiden, haben definitiv keine linken Hände, sind auf dem richtigen Weg. „Ich will auf jeden Fall etwas Handwerkliches machen“, sagt Thorsten Roth. Was genau, weiß der Dreizehnjährige allerdings noch nicht. „Und da hilft dieser Tag heute schon,“ sagt Thorsten.

Berufsalltag Drucker, Dachdecker, Bäcker, Metalltechniker, Frisörin, Schreiner, Fensterbauer und Vertreter anderer Berufe mehr berichteten einen Vormittag lang aus ihrem Berufsalltag. Je drei Berufsbilder konnten sich die Schüler auswählen. Und hier stehen ihnen die Vertreter aus Wirtschaft und Handwerk Rede und Antwort.

„Ich höre mir heute den Fensterbauer, den Konstruktionsmechaniker und den Heizungsinstallateur an“, zählt Marcus Walter auf. Denn der Sechstklässler weiß schon jetzt: „Ich interessiere mich für etwas Handwerkliches.“

Schreiner ist der Traumjob von Andreas Storr. Der Zwölfjährige hat auch beim Fensterbauer reingehört. „Schließlich hat der Fensterbauer auch was mit Holz zu tun.“ Zu Schreiner Dieter Gebert geht er im Anschluss.

Kleine Schachteln faltet eine zehnköpfige Gruppe mit Frank Baumann, Vertriebsleiter der Druckerei Bauer. Er hat den Schülern von Punkten, Platten und Farbmischungen erzählt, berichtet, wie Kunstdrucke und Werbeplakate entstehen. „Die Arbeit des Druckers ist sehr vielfältig“, berichtet er den Jungen und Mädchen. „Jeden Tag wechseln die Aufträge.“

Entscheidung „Der Beruf hört sich gut an“, urteilt Ariane Manko (14). Sie will allerdings eine Lehre als Hotelfachfrau machen. Auch Anastasie Müller (15), die ebenfalls von den Ausführungen Baumanns angetan ist, weiß bereits, was sie werden will: Bürokauffrau.

„Spannend“ finden Gregor Dick und Frank Baumann den Vormittag in der Schule. „Aber man muss sich bremsen, nicht zu viel zu erzählen“, hat Frank Baumann nach dem zweiten von insgesamt drei Durchgängen festgestellt. „Mir ist wichtig, den Schülern zu zeigen, dass Kreativität und Genauigkeit für einen Drucker wichtig sind.“

Die Botschaft von Gregor Dick an die Schüler: lautet: „Fensterbauer werden immer gebraucht“, erklärt er den Jungs und nennt ihnen einen Grund dafür: „Denkt nur an die vielen Fenster ohne Wärmeschutz, die in den kommenden Jahren ausgetauscht werden müssen.“

Die Resonanz von Schülern und Vertretern der Wirtschaft auf das gegenseitige Beschnuppern im Klassenzimmer ist nach dem ersten Probelauf positiv. Und so wird es auch künftig für die Schüler der Neuensteiner Grund-und Hauptschule immer wieder Möglichkeiten geben, sich früh ein Bild verschiedener Berufsbilder zu machen.

15.05.2007 Hohenloher Zeitung - Yvonne Tscherwitschke

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