Neuenstein will Gemeinschaftsschule - HZ, 30.11.11
Eigentlich könnte Neuenstein die Unterlagen aus der Schublade ziehen, mit denen sich die Schule vor etwa zehn Jahren für das Modell Verbundschule bewerben wollte. Die damalige Ministerin Annette Schavan war von der Idee ganz angetan. Ihr Ministerium allerdings nicht. Trotzdem entwickelte sich die Neuensteiner Schule immer weiter. Und mit ihr Waldenburg und Kupferzell. Mit dem Schulbündnis eins wollten die drei Schulstandorte sicher stellen, dass keine Schule mangels Hauptschüler geschlossen wird. Der Werkrealschulabschluss wird in Neuenstein angeboten. Jetzt wollen alle drei Schulen Gemeinschaftsschulen werden. Die drei Gemeinderäte stimmten dem Vorhaben zu. Die Verwaltungen als Schulträger werden die notwendigen Schritte in die Wege leiten. Am heutigen Mittwoch kommen Vertreter des Ministeriums nach Neuenstein und Kupferzell, am Donnerstag nach Waldenburg. Die Ministeriumsvertreter sehen sich die Schulen an und erwarten eine allgemeine pädagogische Beschreibung der Schularbeit. Im April soll dann die Änderung des Schulgesetzes beschlossen werden. In einer ersten Tranche könnten 30 Schulen im Land Gemeinschaftsschule werden.

Gemeinschaftsschule heißt, dass die Klassenstufen fünf bis zehn zum Haupt- und Realschulabschluss geführt werden. Die Gemeinschaftsschule ist in aller Regel zweizügig. Eine dauerhafte Mindestschülerzahl in der Eingangsklasse von 20 Schülern ist erforderlich.

Neuenstein, so Bürgermeisterin Sabine Eckert-Viereckel, erfülle bereits wesentliche Punkte für eine Gemeinschaftsschule. Räumlich wie pädagogisch. Mit der Mensa und dem vorhandenen Raumprogramm werden die baulichen Voraussetzungen erfüllt. Ganztagesstrukturen seien erprobt. Individuelles und kooperatives Lernen verdränge mehr und mehr den Frontalunterricht. Die dafür notwendige Fortbildung werde seit geraumer Zeit von den Schulträgern für die Lehrer der drei Schulen finanziert.

Erst vergangene Woche war eine Gruppe von Schulleitern, Lehrern, Bürgermeistern und Gemeinderäten in der Schweiz. Dort besuchten sie das Institut Beatenberg. "Es wurde gezeigt, wie die Lernteams arbeiten, wie Kernfächer unterrichtet werden", erklärte Schulleiter Matthias Wagner-Uhl den Zuhörern. "Dabei haben wir gesehen, dass Neuenstein schon viel davon umsetzt." Rainer Gaukel (Aktive) bekräftigt: "Wir waren vom Konzept sehr angetan. Ich denke, wir sollten den Schritt tun", sagte Gaukel. "Denn wir sind hier in Neuenstein schon auf dem richtigen Weg."

Dem schlossen sich die Ratskollegen an. Denn: "So macht Lernen richtig Spaß", hat Gudrun Schnell (FWV) beobachtet.


Anträge aus der Region
In Hohenlohe wollen Neuenstein, Kupferzell und Waldenburg Gemeinschaftsschulen werden. Im Landkreis Heilbronn sind es Schwaigern, Nordheim, Leingarten, Wüstenrot und Böckingen, die entweder noch diskutieren oder aber bereits beschlossen haben, Anträge zu stellen.

von Yvonne Tscherwitschke, Hohenloher Zeitung 30.11.11
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