Letzte Hürde Projektprüfung - HZ 8.7.09
OfenbauerEndlich eine Regenpause. Die nutzen die Pizzaofenbauer am Dienstag aus, um ihre Kuppel auf den gemauerten Unterbau zu setzen. Die vier Jungs der Werkrealschulklasse der Neuensteiner Grund- und Hauptschule kommen trotz des kühlen Wetters mächtig ins Schwitzen. Die Kuppel ist sehr schwer. Vor allem aber ist es gar nicht so einfach, das halbrunde, zerbrechliche Gebilde aus Backstein und Zement auf den Ofen zu setzen, ohne die Finger dazwischen zu bekommen. Eingeschobene Hölzer sollen helfen, das zu verhindern.

Dann, nach einigen bangen Minuten ist es geschafft. Ein wenig Außenputz ist abgebröckelt. Aber ansonsten steht der Pizzaofen bereit zur Abnahme auf dem Schulhof.

Am heutigen Mittwoch präsentieren die 13 Absolventen der Werkrealschulklasse einer Jury, bestehend aus drei Lehrern, ihre Arbeiten. Mit ganz unterschiedlichen Themen haben sich die Schüler in Kleingruppen letzte Woche beschäftigt.

Präsentationstechnik Dem Mythos Cola sind Beatrice Baumann, Chris Heinen, Yanic Colasuonno und Daniela Terzic nachgegangen. Mit Rollenspiel und Powerpoint zeigen sie, wie Cola hergestellt wird, erklären, warum Cola Fleisch zersetzt, stellen dar, wie sich die Werbung im Laufe der Jahre verändert hat und beantworten die Frage, warum es an der Schule kein Cola gibt.

Am Ende ihrer Präsentation sind die Lehrer gefragt: Die sollen herausfinden, ob sie das „echte“ Cola oder ein Nachahmungsgetränk im Becher hatten. Überhaupt ist Lehrerwissen bei den Prüfungen wichtig. „Es kommen sehr unterschiedliche Themen“, sagt Schulleiter Mathias Wagner-Uhl. Aber immer mit Bezug zum Schulstoff und zur Arbeitswelt.

Wie braut man Bier? Das beantwortet eine weitere Vierergruppe. „Eigentlich wollten wir es ja wirklich tun, aber das hätte zwei Wochen Zeit gebraucht“, bedauert Silvia Edelmann. Um Diabetes II geht es bei Anita Durkowiak.

Hoher Aufwand Der Aufwand für die Projektprüfung, sind sich die Zehner einig, ist höher als für die schriftlichen Prüfungen, die sie vor zwei Wochen abgelegt haben. „Aber die Projektprüfung ist spannender“, sagt Pascal Kübler. „Allein schon die Bestellung der Schamottsteine. Wenn die nicht rechtzeitig gekommen wären...“

Die Pizzaofenbauer werden die Jury nicht nur mit dem 400 Kilo schweren Ofen beeindrucken, der allein wegen seines Gewichts in der Schule bleiben und bei künftigen Festen befeuert werden wird. Sie werden auch die Geschichte der Pizza erzählen und dazu - natürlich selbst gebackene - Pizza servieren. Tiefkühlpizza, sagt Janez Tiselj, kommt den Jungs künftig nicht mehr auf den Teller. Zum einen sind sie nun Profis im Pizza backen. Und wer weiß, was in Tiefkühlpizza drin ist. Die vier Jungs wissen es nun.

Yvonne Tscherwitschke, Hohenloher Zeitung am 8.7.09
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