Laura H.
Wolkig
Das bin ich...Laura!
Ich bin die Laura, 17 Jahre alt und wohne in Waldenburg! Ich gehe hier auf die Werkrealschule!
Das Wichtigste an mir ist (für mich), dass ich an Gott glaube. Das gibt mir immer Kraft!
Meine Familie und meine Freunde sind für mich das wichtigste was es auf der Welt gibt!
Ich mache am liebsten irgendwas mit Musik: Singen, Musik hören (am liebsten Worship und Rock), Keyboard spielen,.....
Ich male ausserdem sehr gern.
Ich lese ziemlich viel, also fast in jeder freien Minute!
Das war's dann mal!

Ein Tag im Leben einer Kammerzofe
Wie an jedem Tag des Jahres steht das Mädchen früh auf, schon vor die ersten Sonnenstrahlen die Erde berühren. Sie wäscht sich, kleidet sich an und geht dann aus ihrem spärlich eingerichteten Zimmer.
So prunkvoll die Burg und die Gemächer ihrer Herrin und deren Gemahlen sind, im Zimmer der Kammerzofe steht nur ein Bett aus Stroh, ein sehr kleiner Wasserkrug, eine brüchige Tonschale und ein alter Schemel.
Als die Sonne langsam am Horizont erscheint, öffnet das Mädchen die Vorhänge am Fenster der edlen Dame und entzündet ein paar der vielen Kerzen, die in ihrem Zimmer stehen. Die Zofe hilft ihrer Herrin beim Waschen und Ankleiden, pudert sie, zieht mit Kohle ihre Augenbrauen nach und bepinselt ihre Lippen mit roter Farbe. Die Kammerzofe verbeugt sich oft und lächelt immer dann, wenn die edle Dame etwas amüsant findet.

An manchen Tagen entlässt die Herrin ihre Zofe nach der täglichen Prozedur für einen Zeitraum. So auch heute. Wie immer, wenn es einen solchen Augenblick des Durchatmens für sie gibt, geht das Mädchen in den Innenhof, setzt sich auf eine Bank unter den Ästen eines Baumes und beginnt zu singen. Ihre Stimme erfüllt die kalten Burgmauern mit Leben und bringt alle, die sie hören zum Lächeln.
An manchen Tagen wird sie von jemandem unterbrochen, sei es die edle Dame, ihr Gemahl oder ein anderer Bediensteter, der sie an ihre Aufgaben erinnert.
Auch heute wird sie unterbrochen und als sie aufhört zu singen scheint die ganze Fröhlichkeit, die der Klang ihrer Stimme hervorgerufen hat wieder in sich zusammen zu fallen.

Ein junger Mann, der einen Briefumschlag in der Hand trägt, kommt auf sie zu und verbeugt sich leicht. Er überreicht ihr den Brief mit den Worten „Gebt diesen Brief dem Fürsten, so schnell ihr könnt.“ Die Kammerzofe verneigt sich höflich und geht angemessenen Schrittes zum Arbeitsraum des Fürsten.
Ein Diener steht vor der Tür und fragt sie was ihr Anliegen ist. Mit achtsam gewählten Worten und leisem Ton antwortet sie: „Ein Bote brachte mir diesen Brief in Eile.“ Der Mann öffnet ihr die Tür, woraufhin die Zofe einen Knicks macht und den Raum betritt.
Als sie vor dem Fürsten steht verbeugt sie sich tief. Nachdem er ihr zunickt geht sie auf ihn zu und überreicht ihm den Brief. „Ich danke dir, Zofe.“, ist alles was er sagt, bevor er sie mit einem Winken wieder nach draußen schickt.

Nun muss das Mädchen, wie an jedem Tag, für ein angemessenes Tischgedeck sorgen, denn die Mittagszeit ist nah. Aus einem der großen Schränke holt sie Suppenschüsseln und Teller, die so glatt und sauber sind, dass sie sich schon fast darin spiegeln kann. Aus einem der unteren Fächer holt sie Gabeln, Messer und Löffel hervor und ordnet sie in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch an.
Für den Fürsten holt sie einen Krug und für ihre Herrin ein fein gearbeitetes Glas. Um den Raum, dessen Wände mit dunklen Familienbildern geschmückt sind, wärmer wirken zu lassen, stellt die Zofe ein paar Kerzen auf den Tisch und entzündet sie.
Nun geht sie zur Küche im Keller. Die Köchin, begrüßt sie freudig und lächelt wie jeden Tag glücklich in ihr Gesicht. Das Mädchen macht, so wie es ihr beigebracht wurde, einen Knicks und nimmt mit einem Lächeln die Speise.
Nun geht sie vorsichtig die Treppe zum Esszimmer wieder nach oben. Die Fürstin und ihr Fürst sitzen schon am Tisch. Sie deckt ihnen auf und wird dann wieder weggeschickt.
Wieder geht sie nach unten in die Küche, wo sie und die anderen Bediensteten ihr Mahl zu sich nehmen. Heute ist es ein stiller Schmaus. An vielen Tagen ist diese Begegnung fast wie ein Fest – alle lachen, reden laut und erzählen Geschichten, doch heute ist einer dieser vollkommen stillen Tage.

Ein Glöckchen läutet und die Kammerzofe weiß, dass nun wieder ihre Dienste beansprucht werden. Sie steht auf bedankt sich mit Blicken bei der Köchin und geht nach oben um den Tisch abzudecken und das benutzte Geschirr wieder in die Küche zu bringen.
Als alles getan ist, schenkt sie der Köchin noch einmal ein kleines Lächeln und geht dann zu ihrer Herrin. An diesem Abend sind sie und ihr Gemahl zu einem Fest bei einem befreundeten Fürsten eingeladen. Für die Kammerzofe bedeutet dies, dass sie ihrer Herrin beim Auswählen des Kleides, beim Schminken und beim Anziehen helfen muss. Es ist eine mühselige Arbeit, der Fürstin die richtigen Kleider zu empfehlen, denn diese macht sich viel aus ihren prunkvollen Gewändern.
Das Mädchen hat Glück: heute ist die edle Dame nicht sehr wählerisch und entscheidet sich für das zweite Kleid, das ihr empfohlen wird. Wieder hilft die Kammerzofe ihr aus ihrem Gewand heraus und ins nächste hinein. Für das Mädchen sind dies Handgriffe, die sie schon tausend mal getan hat und die sie noch viel öfter tun wird.

Am Abend, in dem Moment, als die Kutsche der beiden edlen Herrschaften den Hof der Burg verlässt, gehen in vielen Räumen die Kerzen aus. Auch die Kammerzofe löscht ihre Kerzen und sieht noch einen Moment in den Sternenhimmel auf. Ein weiterer Tag hinter den kalten Mauern der Burg ist vergangen. Das Mädchen legt sich in ihr kleines Bett und lässt die Eindrücke dieses Tages noch einmal in ihrem Kopf dahinziehen. Für sie ist es einer der besten Tage, seit sie hier lebt, denn heute hat ihr endlich jemand gedankt.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schläft die Kammerzofe ein.
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