Aufsatz der Woche Nr.5: Erörterung "Mobbing unter Schülern"
Mobbing unter Schülern

In den letzten Jahren ist die Zahl der Mobbingfälle unter Schüler drastisch gestiegen. Die Fälle werden zudem immer gravierender. "Mädchen hat Selbstmord begangen, weil sie den psychischen Terror ihrer Mitschüler nicht mehr ertragen konnte", lautete vor kurzem der Titel eines Berichts der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Eltern des Mädchens sagten außerdem aus, dass sie von den furchtbaren Leiden ihrer Tochter überhaupt nichts mitbekommen hatten. Auch in meiner früheren Schule gab es eine Schülerin die zu mir in die Klasse gewechselt hat, da sie die Demütigungen ihrer Klasse nicht länger aushalten konnte." Es ist einfach nur schrecklich wie brutal und gehässig Schüler teilweise zu Mitschüler sind",
hörte ich vor einigen Tagen einen Kriminalpsychologen im Radio sagen. Man bekommt immer wieder mit, dass Eltern und Lehrer die Vorfälle gar nicht direkt mitbekommen, wie auch im Fall des toten Mädchens. Auf einer Statistik der Mobbingfälle kann man deutlich erkennen, wie dramatisch sich die Zahlen, vor allem an deutschen Schulen, erhöht haben.
Zudem ist auch der Härtegrad gestiegen. Für immer mehr Menschen stellt sich desshalb die
Frage, was die Ursachen für die skrupellose Gewalt unter Schülern sind.

Ein Grund dafür ist immer wieder Neid und Eifersucht unter den Schülern. Ein - oder mehrere Schüler sind oft eifersüchtig auf die Begabung eines Schülers, die sie selbst nicht haben. Auch Kleidung oder Geld können dabei eine Rolle spielen. So eine Kleinigkeit ist oft schon für manche Schüler Grund genug um einen Mitschüler fertig zu machen. Bei fast allen Mobbingfällen fängt es mit weniger schlimmen Demütigungen an, die sich dann jedoch laufend steigern und sich bis zu richtigem psychischen Terror zuspitzen. Irgendwann hängt dann schließlich die ganze Klasse mit drin. Man kann zwischen direktem und indirektem Terror unterscheiden. Beim direkten Terror greifen Schüler das Opfer durch körperliche Angriffe oder durch psychische Gewalt, wie Drohungen und Verletzungen, an. Indirekter Terror dagegen ist, wenn Schüler beim direkten Terror dabeistehen, das Opfer auslachen und nichts dagegen unternehmen, um dem Opfer in irgendeiner Weise zu helfen. Man kann nicht genau sagen, welche Art von Terror für die Betroffenen schrecklicher ist. Fast ausschließlich sind unauffällige, stille und ängstlich wirkende Schüler die idealen Opfer für Mobbingfälle. Nicht zu vergessen sind auch diejenigen, die bei Dingen wie rauchen, kiffen und Alkohol trinken mit den anderen nicht mitmachen wollen, enden oft als Außenseiter. Sie werden aus der Klassengemeinschaft ausgeschlossen und keiner will mehr was mit ihnen zu tun haben. Ich habe selbst schon mitbekommen, dass die, die sich anders als die Mehrheit verhalten häufig ausgestoßen werden. Ein Mädchen aus meiner früheren Klasse wurde verspottet und terrorisiert weil sie nicht oft geduscht hat und allgemein total ungepflegt war. In den Pausen blieb sie nie bei ihrer Klasse, sondern gab sich immer nur mit den jüngeren Schülern ab. Einige Klassenkameradinnen haben sich wirklich bemüht, nett zu ihr zu sein doch sie wollte nicht darauf eingehen. Wahrscheinlich hatte sie einfach schon zu viele schlechte Erfahrungen gesammelt. Eine weitere bedeutende Ursache für Mobbing können auch verschiedene Nationalitäten und Kulturen zwischen Schülern, sowie geschichtliche und religiöse Gründe sein. Es gibt Kinder die durch ihre Eltern schon die Einstellung vermittelt bekommen, dass farbige Menschen und Ausländer schlechter - und weniger wert sind als sie. Diese Kinder sind nicht selten die Täter von Gehässigkeiten und Mobbing anderer Schüler. Durch all diese vielen möglichen Gründe und Ursachen treten bei den Betroffenen schwerwiegende Auswirkungen auf.
Ausnahmslos bekommen alle Opfer massive Schulängste. Viele wollen überhaupt nicht mehr in die Schule gehen, für die anderen ist es ein ständiger Kampf. In den meisten Fällen verschlechtern sich zudem die Noten und Leistungen der Schüler sehr deutlich. Die Betroffenen sind meistens zu verängstigt um jemandem von ihrem Kummer und ihren Qualen zu erzählen. Unzählige haben auch Angst davor, dass man ihnen nicht glauben würde, wenn sie den Mund aufmachen würden. Oder sie fürchten, dass die Gewalt der Schüler dann erst recht zunehmen wird. Drohungen spielen oft auch noch eine große Rolle. Durch den psychischen Terror durch ihre Mitschüler isolieren sich viele und lassen niemanden mehr an sich ran. Außerdem können durch Mobbing schwerwiegende Verhaltensstörungen verursacht werden, die therapiert werden müssen, um sie wieder in den Griff zu bekommen. Viele haben ihr Leben lang Ängste und Schlafstörungen. Immer mehr Kinder und Jugendliche müssen, weil sie gemobbt werden die Klasse oder sogar die Schule wechseln. In einigen Fällen kann der psychische Terror bis zur Selbstzerstörung und zum Selbstmord führen. Das ist leider gar nicht selten der Fall. Es gibt durchaus Menschen, die daran so verzweifeln und keinen Ausweg mehr finden, außer sich das Leben zu nehmen. Schon lange wird überlegt welche Bekämpfungsmöglichkeiten es gegen den Gruppenterror an Schulen gibt und wie man den Opfern helfen kann.

Diese Frage ist leider sehr schwierig zu beantworten. Es ist für Außenstehende fast unmöglich Mobbing an der Schule zu stoppen, da die wörtliche Gewalt am heftigsten in den geschlossenen Klassen- oder Schülergemeinschaften stattfindet. Das heißt wenn keine anderen Personen außer dem Opfer und den Tätern anwesend sind. In der Politik ist es immer wieder ein Thema, ob die Schuluniform an allen deutschen Schulen verbindlich eingeführt werden soll oder nicht. Einige denken, dass Mobbing an Schulen dadurch in den Griff zu bekommen wäre. Andere aber denken, dass sich dadurch nicht viel ändern würde. Man sieht, dieser Vorschlag ist und bleibt äußerst umstritten. Es gibt jedoch einen Punkt bei dem sich alle einig sind, mit dem Mobbing bekämpft werde kann. Dieser liegt jedoch bei den Mitschülern. Sie können etwas gegen den psychischen Terror machen, indem sie den Opfern helfen und den anderen sagen, dass sie aufhören sollen den Schüler zu terrorisieren. Wenn sie sich das in der Klasse jedoch nicht getrauen, können sie sich einem Lehrer anvertrauen und ihn um Hilfe bitten. Wenn das geschehen ist und mehrere Schüler als Zeugen aussagen, kann sogar in besonders harten Fällen die Polizei eingreifen. Dazu müssen aber erst einmal die Schüler den Mut aufbringen sich gegen die hauptsächlichen Täter zu stellen und dem Opfer zu helfen: "Auch Eltern können ihren Kindern helfen, indem sie ihren Kindern lernen, sich selbst zu behaupten und sich zu wehren", gab ein Psychologe in einer Fernsehsendung den Rat. Nützlich können auch Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurse sein. Eines der wichtigsten Dinge überhaupt ist, dass Kinder Freunde haben. Denn wenn man zu zweit und nicht alleine ist, scheidet man schon mal als " perfektes Opfer" aus.

Zusammenfassend kann man sagen, dass man sobald man ängstlich und unsicher wirkt, sich sofort hervorragend als Opfer für Mobbing eignet. Die Haltung, das Verhalten und das Auftreten jedes Einzelnen ist deshalb besonders wichtig. Kinder müssen lernen sich zu behaupten und sich zu verteidigen. Der beste Schutz vor psychischer Gewalt sind Menschen, die einem beistehen, wie Eltern und Freunde. Meiner Meinung nach sollte jedes Kind die Chance bekommen, zu lernen wie es sich in bestimmten Situationen wehren kann. Zudem finde ich, dass Täter schneller und härtere Strafen bekommen sollten. Ich hoffe, dass ein wirksamer Weg gefunden wird um Mobbing an Schulen zu bekämpfen, damit die Zahlen des psychischen Terrors wieder zurückgehen. Am besten denke ich wäre es allerdings, wenn es erst gar nicht so weit kommen würde, dass Schüler ihre Mitschüler fertig machen, sondern dass sie lernen Konflikte mit Schülern auf eine andere Art zu lösen, wie zum Beispiel durch Gespräche mit dem Lehrer und der Klasse.
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